Am 16. April wird über
die Einführung des Präsidialsystems entschieden, das die absolute Herrschaft
Erdoğans verfassungsrechtlich verankern soll. Jenseits von Erdoğans Interessen
soll der sunnitische Konservatismus zementiert und die Unterstützung türkischer
Kapitalfraktionen gesichert werden. Welche Haltung nehmen westliche Mächte zu
diesem Projekt ein, welche Erwartungen kann eine demokratische Opposition an
sie hegen?
Beiträge zu den aktuellen Entwicklungen in der Türkei, in der Kurdenfrage sowie zu Debatten der gesellschaftlichen und politischen Linken
Dienstag, 11. April 2017
Freitag, 18. November 2016
Die faschistoide Vorfeldorganisation
Von Nick Brauns / Murat Çakır
Über die Gülen-Bewegung und ihre
Verstrickung in den gescheiterten Putschversuch in der Türkei
In den bürgerlichen Medien der BRD, dem sog.
»deutschen Qualitätsjournalismus« finden sich seit einigen Jahren kritische
Berichte über das weltweite Netzwerk der Gülen-Bewegung [1]. Aber gerade nach
dem gescheiterten Putschversuch in der Türkei vom 15. Juli 2016 kam die
Bewegung stärker in den Focus der Berichterstattung. Seit der Niederschlagung
der Putschisten erhebt die türkische Regierung schwere Vorwürfe gegen die
Gülen-Bewegung und fordert von den USA nachdrücklich die Auslieferung ihres
Staatsfeindes Nr. 1, des Predigers Fetullah Gülen. Auch von der Bundesregierung
erwartet die Türkei die strafrechtliche Verfolgung von Gülen-Leuten und das
Verbot deren Organisationen in der BRD. Doch die Bundesregierung verhält sich
in dieser Frage auffallend zurückhaltend und moniert stattdessen die scheinbar
seit langem geplante »Hexenjagd« des AKP-Regimes.
Donnerstag, 1. September 2016
»Noble Einsamkeit« und strategische Prioritäten
Über
die vermeintlichen Verwerfungen in den deutsch-türkischen Beziehungen
Nachdem der
Putschversuch die Machtverhältnisse in der Türkei durcheinander gewirbelt hat,
versucht Erdoğan, mit Unterstützung der bürgerlichen Opposition im Inland die
strategischen Partnerschaften zu erneuern. Die Rechnung könnte durchaus
aufgehen, denn das ›erneuerte‹ Regime ist für alle Bündnispartner attraktiv.
Mittwoch, 24. August 2016
Die neuen Stützen des AKP-Regimes
Warum gängige Lesarten des Putschversuches in der
Türkei von links hinterfragt werden müssen. Standpunkte 23/2016 der Rosa
Luxemburg Stiftung
Der Putschversuch vom 15. Juli 2016 und dessen
Auswirkungen auf die türkische Politik haben eine Welle von Kommentaren
ausgelöst, deren Wucht einen klaren Blick auf die Ereignisse verstellt. Viele
Analysen und Kommentare – auch von Linken –, die vor Wunschdenken, Klischees
und realitätsfernen Wahrnehmungen geradezu strotzen, werden der komplexen Lage
in der Türkei nicht gerecht und tragen wenig zur Aufklärung bei. Mit den
falschen Fährten, die von der interessegeleiteten Berichterstattung
bürgerlicher Medien gelegt werden, wird es für die Öffentlichkeit immer
schwieriger, die Hintergründe der aktuellen Entwicklungen in der Türkei
nachzuvollziehen.
Sonntag, 7. August 2016
Die Türkei nach dem Putschversuch
Wenn aus dem gescheiterten Putschversuch am 15. Juli
2016 in der Türkei eine erste Lehre gezogen werden sollte, dann kann es nur die
Tatsache sein, dass der »Qualitätsjournalismus« bürgerlicher Medien völlig
ungeeignet ist, die eigentlichen Hintergründe von politischen Entwicklungen im
eigenen Land und in der Welt zu durchleuchten. Wer z.B. in der BRD die aktuelle
Entwicklung in der Türkei nur über die Berichterstattung der bürgerlichen
Medien verfolgt, kann sich dem Eindruck nicht erwehren, dass Erdoğan fester
denn je im Sattel sitzt, die Türkei sich vom Westen abwendet, das AKP-Regime
alles unter die Kontrolle des »Palastes« gebracht hat und natürlich nahezu alle
türkeistämmigen Migrant*innen in der BRD Erdoğan unterstützen. Entspricht das
alles wirklich der Realität?
Sonntag, 17. Juli 2016
Der Putschversuch: »Dilettantisch« oder »für Erdoğan«?
Erklärungsversuch einer verwirrenden Nacht in
der Türkei
Die Nacht vom 15. Juli auf den 16. Juli 2016 in der Türkei war
außergewöhnlich, verwirrend und erschreckend. Ein sog. »Rat für Frieden in der
Heimat« (Yurtta Sulh Konseyi) einiger Putschistengeneräle war dafür
verantwortlich. Ihr Putschversuch, dem über 260 Menschen zum Opfer fielen,
scheiterte und wirft Fragen auf, die nicht einfach und nur mit einer Sicht
alleine auf die Türkei zu beantworten sind.
Mittwoch, 6. Juli 2016
Erdoğans neue Türkei
In reaktionärer Kontinuität auf dem Weg zur
Diktatur
Als Merkel im April 2016 mit dem EU-Ratspräsidenten Tusk ein
Flüchtlingslager in der Türkei besuchte, lobte sie die »Anstrengungen der
Türkei«. Tusk war euphorischer: Die Türkei sei, »heute das beste Beispiel für
die Welt insgesamt, wie wir mit Flüchtlingen umgehen sollten«[1] – trotz des
Wissens, dass Flüchtlinge in der Türkei keinen adäquaten Aufenthaltsstatus
erhalten und keinen gesicherten Zugang zu medizinischer Versorgung, Bildung und
Sozialleistungen haben. Für die Herrschenden in der EU ist diese Realität
unerheblich und wird ignoriert. Diese Ignoranz hat ihre Gründe und sie finden
sich in der Militarisierung der EU-Außenpolitik und dem Primat der Wahrung
geostrategischer und wirtschaftlicher Interessen.
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