Am
10. August 2014 fanden in der Türkei die ersten Staatspräsidentschaftswahlen in
der Geschichte der Republik statt. Bis dahin wurden alle Staatspräsidenten vom
Parlament gewählt. Recep Tayyip Erdoğan konnte nach fast 12-jähriger Amtszeit
als Ministerpräsident diese Wahlen mit 51,8 Prozent der Stimmen im ersten
Wahlgang für sich entscheiden. Das war keine Überraschung, aber – wenn man die
enormen Möglichkeiten des Regierungsapparates, die Unterstützung der
gleichgeschalteten bürgerlichen Medien sowie den mit großen Spenden aus der
Wirtschaft finanzierte Wahlkampagne bedenkt – auch kein »überragender Sieg«.
Beiträge zu den aktuellen Entwicklungen in der Türkei, in der Kurdenfrage sowie zu Debatten der gesellschaftlichen und politischen Linken
Freitag, 19. September 2014
Des Sultans Scheindemokratie
Die Türkei nach den
Staatspräsidentschaftswahlen – Politische und gesellschaftliche Perspektiven
Mittwoch, 13. August 2014
Das Armutszeugnis
Nun
endlich werden auch prominente Namen der deutschen Linken auf die Brutalität
des Terrornetzwerkes »Islamischer Staat« (IS) aufmerksam. Doch diese
Aufmerksamkeit offenbart auch das Armutszeugnis einiger Meinungsführer
innerhalb der linken. So fordert der Vorsitzende der Bundestagsfraktion DIE
LINKE, Gregor Gysi, dass »Deutschland den Kurden Waffen liefern« solle.
Montag, 11. August 2014
Sieg, Niederlage, Hoffnung
Wahlabendanalyse der türkischen
Staatspräsidentschaftswahlen
Nahezu
alle Kommentare sind in einem Punkt einig: »Es ist keine Überraschung. Der
Favorit hat gewonnen«. In der Tat: Ministerpräsident Erdoğan konnte die Präsidentschaftswahlen
mit 51,8 Prozent der Stimmen im ersten Wahlgang für sich entschieden. Natürlich
war es keine gerechte, geschweige denn gleichberechtigte Wahl: Erdoğan hat alle
Ressourcen seines Regierungsapparats rigoros ausgenutzt. Die überwiegend gleichgeschalteten
bürgerlichen Medien, das Staatsfernsehen und die durch große Spenden aus der
Wirtschaft finanzstarke Wahlkampagne taten ihr Bestes für seinen Sieg (Die
anderen beiden Kandidaten hatten kaum eine Chance, in den Medien angemessen
repräsentiert zu werden. Zudem wurde die Wahlkampagne der linken HDP massiv
behindert). Sicher, das Wahlergebnis ist keine Überraschung, doch bei näherer
Betrachtung kann man von einem »überragenden Sieg« Erdoğans aber kaum sprechen.
Sonntag, 8. Juni 2014
»Kein Schicksal, sondern Mord mit Ansage!«*
Über das Grubenunglück von Soma und die
Politik der Erdoğan-Regierung
Eigentlich
bedarf es keiner Katastrophe um zu beweisen, dass Kohleabbau für
Bergbauarbeiter, Anwohner_innen, Klima und Umwelt äußerst gefährlich ist –
insbesondere wenn Grubenbetreiber aus Profitgründen den Arbeitsschutz
systematisch vernachlässigen. Das Grubenunglück von Soma, bei dem über 300
Arbeiter ums Leben kamen, hat diese Binsenweisheit auf fatale Weise bestätigt.
Aber nicht nur das: Soma offenbarte auch die Auswirkungen des weitgediehenen
neoliberalen Umbaus in der Türkei und zum wiederholten Male die der
kapitalistischen Profitlogik.
Freitag, 23. Mai 2014
Die unerträgliche Heuchelei
Über den Besuch eines türkischen
Despoten und der Doppelzüngigkeit deutscher Politik
Wer’s
glaubt, wird selig! Als ob in der BRD die »europäischen Werte« nicht längst
ausgehöhlt wären und diese in der Türkei je gegolten hätten, bescheinigt
Wolfgang Bosbach (CDU)[1]
dem türkischen Ministerpräsidenten Erdoğan, dass »die Türkei sich unter ihm mit
Riesenschritten von europäischen Werten« entferne. Aus allen
Bundestagsfraktionen sind ähnliche Worte zu hören: Erdoğan scheint in Köln
nicht willkommen zu sein.
Dienstag, 20. Mai 2014
Arbeitsschutz unter Erdogan per Gesetz abgeschafft*
Die Trauer der
Hinterbliebenen ist unermesslich, die Wut über die Regierung wächst, denn diese
Bergwerkskatastrophe ist nicht zuletzt ein Produkt der Türkei als Labor des
Neoliberalismus.
Freitag, 3. Januar 2014
Erdoğans Menetekel
Auf
dem Höhepunkt seiner Macht sind es keine geringeren als seine Nächsten, die
Erdoğan den Dolch in den Rücken treiben. Ein Korruptionsskandal, der sich zu
einer Staatskrise entwickelt hat, offenbart das Ende des vom Westen
präferierten »türkischen Modells«.
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