Am
10. August 2014 fanden in der Türkei die ersten Staatspräsidentschaftswahlen in
der Geschichte der Republik statt. Bis dahin wurden alle Staatspräsidenten vom
Parlament gewählt. Recep Tayyip Erdoğan konnte nach fast 12-jähriger Amtszeit
als Ministerpräsident diese Wahlen mit 51,8 Prozent der Stimmen im ersten
Wahlgang für sich entscheiden. Das war keine Überraschung, aber – wenn man die
enormen Möglichkeiten des Regierungsapparates, die Unterstützung der
gleichgeschalteten bürgerlichen Medien sowie den mit großen Spenden aus der
Wirtschaft finanzierte Wahlkampagne bedenkt – auch kein »überragender Sieg«.